Corona - Perspektivwechsel

Also, das ist schon merkwürdig.

Zurzeit sind sie einfach immer da, meine Menschen. Ich werde viel häufiger gestreichelt! Außerdem esse ich mehr, weil auch die Menschen mehr essen und sich einfach oft in der Küche tummeln. Da fällt schon mal hier und da was ab für mich. Das ist großartig, denn ich liebe Essen.

Komisch ist allerdings, dass meine Menschen mitten im Wohnzimmer so komische Bewegungen machen, fast, als hätten sie Zuckungen oder wären in einem Käfig eingesperrt. Meistens kommt dazu eine Stimme aus diesem Computerdings, oder irgendeine Musik. Manchmal sitzen sie auch auf Matten oder auf dem großen Teppich im Kreis zusammen und strecken sich in alle Himmelrichtungen. Vielleicht ist das so eine Art Rudelbesprechung. Schade, dass ich ihr Sprache nicht verstehen kann. Ich versuche es allerdings täglich aufs Neue, gehe dann immer zu ihnen und schlecke an ihren Ohren, in der Hoffnung, ihre Sprache aufzufangen.

Was mir aber am meisten auffällt, ist, dass sie irgendwie ruhiger sind. Ihre Energie fühlt sich runder an. Sie sprechen auch insgesamt leiser, vielleicht sind sie nicht mehr so aufgeregt wie früher, warum auch immer. Außerdem klingelt es nicht mehr an der Haustür. Das ist für mich sehr entspannend, weil ich überhaupt nicht mehr aufpassen muss.

Ich genieße diese Zeit. Was könnte schöner sein, als die Liebsten ständig um einen herum zu haben, dazu auch noch mehr zu naschen und öfter bekuschelt zu werden? Mir fällt nichts ein. 

Hoffentlich bleibt es so, hier bei uns im Haus.